Über Frauenrechte und Männerkneipen

Nach einer weißen Überraschung werden wir zunächst unfreiwillig Zeuge des Befreiungskampfes der internationalen Frauenbewegung, begleiten Forrest Gump über Güterbahnhöfe und Schrottplätze und verbringen nach einer rasanten Bergabfahrt den letzten Teil dieser Reiseetappe in besetzten Häusern bzw. im Delirium.

 

6. März: in Ohrid

Die Stadt, Ohrid, am gleichnamigen See gelegenen, bietet dem Besucher mehr als unser kurzer Aufenthalt von nur einem Tag vermuten mag. Zitadelle, Moscheen, Kirchen, osmanische Bürgerhäuser und ein römisches Amphitheater? Bitte sehr, alles da.

Wir erkunden das Gassengewirr im Schneegestöber. Zwei Tage bevor wir von den rauen Höhen des Balkans an die milde Mittelmeerküste hinabsteigen, ist die Temperatur um 20 Grad gesunken. Dabei saßen wir vor zwei Tagen noch in Albanien auf einer Terrasse und dachten, den Winter hinter uns gelassen zu haben.

In den nächsten Tagen werden einige déja vus erleben, die an den Anfang unserer Reise erinnern. Die eisige, fast gefrorene Kleidung, die man sich nach einer heißen Dusche überstreift. Das fahle Licht der Scheinwerfer im Schneetreiben. Der dampfende Kaffee während der Aufwärmpausen in den Tankstellen.

no business - leere Plakatwände in Struga am Ohridsee (o.l.); Betonhotel aus der Tito-Ära (o.r.); stimulierender Uferabschnitt (m.l.); osmanische Architektur (u.l.)

 

7. März: Ohrid - Resen

Strecke: 40 km

Min. Höhe: 643 m, Max. Höhe: 1207 m

Höhenmeter: 610 m

Der Tag startet mit einer anspruchsvollen Bergetappe. Eine enge Passstraße windet sich vom Ohridsee (650 Meter) auf eine über 1.200 Meter hohe Passhöhe. Die Buchen- und Eichenwälder entlang der Straße erinnern an die deutschen Mittelgebirge. Die Befürchtung, wir müssten heute auf schneeglatter Straße fahren, hat sich glücklicherweise nicht erfüllt, erst ab 1.000 Metern wachsen die Schneeflecken zu einer geschlossenen, pappigen Schneedecke zusammen. Die Steigung macht mir keine Probleme, da ich ohnehin alle 15 Minuten eine Pause einlege, um den bravourösen Sieg des FC St Paulis in Braunschweig per Smartphone mitzuverfolgen. St. Pauli meldet sich im sportlichen Existenzkampf der zweiten Liga zurück und auf uns wartet jetzt nur noch eine weitere Passhöhe, danach ist das tiefblaue, glitzernde Meer der Ägäis nicht mehr fern.

Bergab ins Tal verlässt uns das Glück. Die Schlaglochpiste  ist in miserablem Zustand und zwingt zum ständigen Bremsen. Steine von den Ausmaßen eines Felsbrockens blockieren die Straße. Vorsorglich hat man als nette Geste Verkehrsschilder aufgestellt, die auf möglichen Steinschlag hinweisen.

Mazedonien ist ein dünnbesiedeltes Gebirgsland. Die Städte liegen oftmals 40km voneinander entfernt, dazwischen gibt es keine nennenswerte Infrastruktur. Daher beschließen wir bereits um 16 Uhr, in der tristen Provinzstadt Resen unser Radeln zu beenden und den letzten Gebirgspass des Balkans erst morgen in Angriff zu nehmen. Das einzige Hotel im Stadtzentrum ist voll. Morgen sei der 8. März, der internationale Frauentag, sagt man uns, und da seien die Zimmer bereits Wochen im Voraus ausgebucht.

Man vertröstet uns mit einem weiteren Hotel, das sich am Stadtrand befinden soll. Dort angekommen, mustert der osmanische Inhaber als erstes unsere durchnässten Taschen. Wir gehen durch einen endlosen und dunklen Gang, bis wir vor einer kleinen, beheizten Abstellkammer stehen. „Praktisch, hier können wir unser Gepäck abstellen und trocknen“, sagen wir. „Darin schlaft ihr“, antwortet der Hotelbesitzer mit einem undefinierbaren Lächeln.

Am Abend legen wir unsere stylishe Outdoorkluft an und schlendern Richtung Stadtzentrum. Es ist Samstagabend, Partytime. Die Pizzeria die Roma wird ausnahmslos von männlicher Kundschaft bevölkert, die Cuba Bar nebenan erweist sich ebenfalls als eine Bastion betrunkener, bärtiger Männer. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn sich die weibliche Weltbevölkerung in dieser mazedonischen Kleinstadt versammelt um für ihre Rechte zu kämpfen. Beispielsweise um eine Aufenthaltserlaubnis in Kneipen.

Nach ein paar Pizzen und zwei Bier schleichen wir uns durch die Hintertür in unsere verdunkelte Herberge und ertasten im zugigen Flur unsere Zelle. Leider erwischen wir die falsche Tür und bekommen den einzigen anderen Gast des Hotels zu sehen, ein Mazedonier, der in Dänemerk lebt und der aus nicht näher bekannten Gründen hier gestrandet ist. Wir fühlen uns ab diesem Moment besser. Nicht mehr wie Aliens auf einem fremden Planeten.

auf zur nächsten Herausforderung; Mazedonien ist ein gebirgiges Land, heute geht es von 600 bis auf 1200 Meter

 

8. März: Resen - Aminteo

Strecke: 91 km

Min. Höhe: 549 m, Max. Höhe: 1171 m

Höhenmeter: 651 m

Als der Kaffee leer ist und wir uns auf unsere Sättel schwingen möchten, hat sich urplötzlich die gesamte männliche Dorfbevölkerung um unsere Fahrräder versammelt. Wieviel wir schon gefahren sind, und was die Fahrräder so gekostet haben, möchte man von uns erfahren. „Es sind 1.800km von hier bis Hannover“, sage ich. „Falsch!“, triumphiert, einer der flotten Oppas, „2.200km. Ich bin es ja selber in meinem Zastava Yugo gefahren“. Die Menge johlt und ich muss mitlachen. Endlich mal Menschen, endlich Kommunikation. Und ich dachte schon, ich müsste nur noch über Passstraßen und Wintereinbrüche schreiben. „Das Fahrrad kostet so viel wie fünf Ziegen“, hört Minxin aus einem Gespräch heraus. Ein überraschend hoher Prozentsatz der Anwesenden spricht gut Deutsch, da fast alle Bewohner von Resen irgendwelche Verbindungen nach Deutschland haben. Menschen unterschiedlichsten Alters und Bildungsgrades haben dort ihr Glück versucht, mal auf dem Bau oder als Putzkraft, mal an einer Universität oder einem großen Industriekonzern. „Mazedonien scheisse“, fasst ein älterer Oppa die aktuelle Lage im Land zusammen. „Arbeitslosigkeit scheisse. Wetter scheisse. Politik scheisse. Mazedonier, Albaner, Zigeuner scheisse. Alles scheisse.“ Andererseits bricht für ihn eine Welt zusammen, dass ich als Deutscher keine deutsche Limousine fahre, sondern einen tschechischen Kleinwagen. Und jetzt nicht mal mehr das, sondern Fahrrad. Zum Abschied bietet er mir eine Zigarette an. „Ich rauche nicht mehr“, erwidere ich und stürze ihn in die nächste Identitätskrise. „Dann fange doch heute wieder damit an. Du hast Urlaub“. Seine Logik ist bestechend aber ich lehne ein weiteres Mal ab. „Na komm, nimm schon.“ „Vielen Dank, heute nicht. Aber ich verspreche dir, ich fang bald wieder an zu rauchen. Einverstanden? „Ok. Abgemacht“.

Anderthalb Stunden später erreichen wir die letzte, tiefverschneite Passhöhe des Balklans. Dort treffen wir auf Willy aus Bremen und seine mexikanische Frau, die mit ihrem 64er Unimog seit 12 Jahren um die Welt reisen. Gerade sind sie aus der Türkei zurückgekommen und wollen nun mal kurz in Deutschland vorbeischauen. Das unkonventionelle Paar denkt nicht wie Konzernleiter in Dreimonatszeiträumen, sondern setzt auf langfristige Planung: Jetzt erstmal zwei Jahre Pause in Deutschland, dann vier Jahre die Panamericana runterfahren, und später vielleicht noch eine Afrikadurchquerung dranhängen.

Willy bietet uns an, die Fahrräder in seinen Unimog zu verladen und uns nach Bitola mizunehmen. Für einen Moment tanzen Teufel und Engel auf unseren Schultern. „Bike to Asia, nicht Taxi to Asia“, beschwört uns eindringlich der Engel. „Pfeif drauf, merkt eh keiner. Und lasst ja das GPS Gerät an, um den Kilometerschnitt zu frisieren“, raunt uns der Teufel zu. Am Ende behält der Engel die Oberhand und wir verabschieden uns.

Bitola, die südlichste Stadt Mazedoniens, begrüßt uns nach einer eisigen Talfahrt mit einer vertrauten, weil sehr mitteleuropäisch wirkenden Fußgängerzone. Wir verbraten die letzten mazedonischen Denare in einem Fastfoodrestaurant und radeln die letzten 15km der griechischen Grenze entgegen.

Auf griechischer Seite wollen wir uns schnell eine gemütliche kleine Herberge suchen, und unsere Kleidung waschen. Kaum haben wir die Grenze passiert, merken wir, dass daraus nix wird. Der erste Ort hinter der Grenze wirkt wie ausgestorben. Unsere Finger huschen suchend über die auf dem Fahrradlenker ausgebreitete Griechenlandkarte. Die nächste Stadt entlang unserer Route befindet sich 60km östlich. Die zweite Option, Zelten, scheidet aus, da sich infolge des einsetzenden Tauwetters Wasserlachen entlang der Straße bilden. In einem Café entlang der Straße erklärt man uns schließlich, in Apineo, etwa 35km südöstlich und abseits unserer Strecke, gäbe es so etwas wie Hotels. Griechenland – seltsames Reiseland.

Wenig erinnert daran, dass wir uns seit Überqueren der Grenze wieder in der EU befinden. Die Straßen sind ebenso mit Schlaglöchern übersät wie im nördlichen Nachbarland, die Tankstellen erinnern an alte Heimatfilme und wirken, als wären sie von Elvis Presley persönlich eingeweiht worden. Eine richtige Herausforderung sind die Straßenhunde, die uns bereits seit Montenegro verfolgen. Hier in Griechenland wachsen sie zu einer wahren Landplage heran und rennen kläffend oft Hunderte von Metern hinter unseren Fahrrädern her. Natürlich hat Griechenland derzeit andere Probleme als streunende Straßenhunde. Andererseits scheint das Problem bereits seit Jahren zu bestehen und bislang hat man noch immer keine Lösung gefunden. Bleibt nur zu hoffen, dass sich solche Projekte in Zukunft auszahlen.

Bald senkt sich die Dunkelheit auf das in Kälte erstarrte Griechenland. Wir gleiten mit unseren Fahrrädern fast lautlos durch ein verwunschenes Wintermärchen. Bereits seit einer halben Stunde sind wir keinem Auto mehr begegnet und selbst das Kläffen der aggressiven Straßenköter ist nur noch in weiter Ferne zu hören. Um 19:30 Uhr erreichen wir schließlich ausgehungert und durchgefroren wie ein Rudel Huskys die 5.000 Einwohner Kleinstadt Aminteo. Um den Marktplatz gruppieren sich zahlreiche Restaurants, Pubs und Bars. Ich schleiche mich in eine Pizzeria, frage „Hotel?“ und ernte nur mitleidiges Kopfschütteln. „Yes“, schreit plötzlich ein kleiner Knirps und zerrt mich aus der Kneipe. „I will show you“. Der Junge läuft vor unseren Fahrrädern aus dem Stadtzentrum in ein Wohngebiet, dann geht es an einem Supermarkt und einer Gärtnerei vorbei die Bahngleise entlang.  Minxin fragt, ob unserem Forrest Gump nicht die Puste ausginge. „No, I’m a good runner“, ruft dieser unbekümmert zurück und rennt wie ein Duracell Häschen an einem Güterbahnhof vorbei. Als wir einen Schrottplatz passieren möchte ich wissen, ob sich denn hier wirklich ein Hotel befände. „Yes. They even have a swimming pool.“ antwortet unser griechischer Athlet. Wir entdecken immerhin einige Wasserlachen neben dem Schrottplatz. Dann bleibt Forrest Gump schließlich vor einem makellosen weißen Gebäude stehen. Es ist tatsächlich ein Hotel – wir dachten schon, in einen Hinterhalt gelotst und um unser Hab und Gut erleichtert zu werden. Das Hotel ist überraschend billig und gemütlich. Als das heiße Wasser der Dusche an meinem Körper herunterrinnt, denke ich mir: „Griechenland – tolles Reiseland.“

Warten, auf dass etwas passiert: Männer beim Morgenkaffee; Willy & Gattin aus Bremen auf der verschneiten Paßhöhe; Bitola, die letzte Stadt in Mazedonien; finally: Greece! EU! Aber so wirklich anders ist es hier auch nicht; stillgelegte Tankstelle; Lohn, Oktopus und Brot am späten Abend (von links oben nach rechts unten)


9. März: Aminteo - Skydra

Strecke: 60 km

Min. Höhe: 37 m, Max. Höhe: 628 m

Höhenmeter: 203 m

Wir wechseln die Bremsbeläge, ölen die Ketten, justieren meinen Fahrradlenker und pumpen Luft in unsere Fahrradreifen.

Unsere heutige Etappe verläuft ohne Mittagspause und ohne nennenswerte Ereignisse. Zunächst geht es am Westufer des Vegoritidasees entlang bis wir nach einer kurzen Steigung auf die Überlandstraße Richtung Thessaloniki abbiegen. Direkt hinter der Kreisstadt Edessa geht es von 600 auf 50 Meter über NN in weiten Kehren herunter. Wie ein Taucher, der ins Wasser springt, tauchen wir in eine neue Materie ein: der Schnee verschwindet, Palmen und blühende Kirschbäume säumen die Straße, wir vernehmen Vogelgezwitscher. Die fruchtbare, dichtbesiedelte Tiefebene wird uns noch bis zu unserem morgigen Etappenziel, Thessaloniki begleiten.

Griechische Tristesse; am Vegoritidasee; geschlossene Läden in einem Dorf; hübsche Basilika (v.l.n.r.)


10. März: Skydra - Thessaloniki

Strecke: 79 km

Min. Höhe: 0 m, Max. Höhe: 121 m

Höhenmeter: 159 m

Irgendetwas muss passiert sein. In ständiger Regelmäßigkeit schießen Streifenwagen mit lärmendem Blaulicht an uns vorbei, hoch über uns kreisen Helikopter. Griechenland scheint in Aufruhr, doch wir bekommen nichts davon mit und radeln auf ansonsten wenig befahrenen Nebenstraßen unserem heutigem Ziel Thessaloniki entgegen, das noch 80km von uns entfernt liegt. Trotz der stolzen Entfernung und des mäßigen Wetters kommen wir gut voran.

Dabei verlief der Start in den Tag mehr als schleppend. In der Bäckerei hatte ein älteres Ehepaar die Einkäufe für den Rest des Monates erledigt, sodass wir geduldig in der Schlange warten mussten. Dann verwickelten uns die Inhaber der Bäckerei, ein ebenfalls älteres Ehepaar, das 25 Jahre lang in Deutschland gelebt hat, in ein gleichsam interessantes wie verstörendes Gespräch. Es ging um das unvermeidliche Thema Wirtschaftskrise, Deutschland und die EU. „Was Sie da gerade erlebt haben, ist völlig normal. Die meisten Menschen kommen am Monatsanfang hierher und kaufen auf Vorrat ein.“, sagt die ältere Dame hinter dem Tresen. „Wir leiden schon seit Jahren unter Umsatzeinbußen, doch dieses Jahr ist besonders schlimm, sodass wir unsere beiden Autos abmelden mussten.“ Als Durchreisende ohne Orts- und Sprachkenntnisse haben wir bislang wenig von der Krise mitbekommen. Nun spüren wir sie hautnah, zumindest zeitweise. Auf dem Weg nach Saloniki entdecken wir verwahrloste Restaurants und Autowerkstätten entlang der Straße, die bereits vor Jahren aufgegeben haben.

Irgendwann führen alle Nebenstraßen auf die Stadtautobahn Richtung Thessaloniki. Unser GPS Gerät navigiert uns schnell wieder von der Hauptmagistrale weg und durch unansehnliche Industriebrachen und gesichtslose Vororte in das pulsierende Zentrum der zweitgrößten griechischen Stadt. Dort erwartet uns das dritte Couchsurfing Abenteuer. Wir biegen wir kurz hinter dem Galeriusbogen in eine Seitenstraße ein, bleiben vor der Hausnummer 7 stehen und drücken auf die Klingel neben einem mit dem Schriftzug „Erasmus“ versehenen Schild. Geschafft. Wenn das immer so einfach wäre

Oben angekommen, merken wir sofort, dass sich dieses Couchsurfing Experiment stark von den beiden vorangegangenen unterschieden wird. Aus einem Zimmer tönt Led Zeppelin, in einem anderen klimpert gerade jemand auf der Gitarre und ein zufällig vorbeieilender Bewohner stellt sich als „Andreas aus Salzburg“ vor. Eine Studenten-WG. Wir treffen die restlichen, in der WG verweilenden Menschen und stellen fest, dass sich darunter ebenfalls mehrere Couchsurfer befinden. Einer ist gerade auf dem Sprung nach Istanbul, ein weiterer zieht heute um, weil es durch unser Erscheinen voll werden könnte. Als wir schließlich die beiden Kategorien „Couchsurfer“ und „dauerhafter Bewohner“ sortiert haben, erscheint auch German aus Spanien, unser eigentlicher Gastgeber. Heute Abend soll es gleich drei Partys in besetzten Häusern geben. Da sich German aber nicht gut fühlt, Vraclav aus Tschechien sich in sein Zimmer zurückzieht und Cecile aus Frankreich mit dem portugiesischen Couchsurfer verschwindet, nutzen Minxin und ich die Gelegenheit, die Stadt zu erkunden. Die Strassen sind vom jungen Publikum bevölkert. Thessaloniki ist bekannt für seine Universität, jeder vierte Einwohner ist hier Student. Unsere Expeditionstour endet bereits nach 10 Metern an der ersten Gyrosbude. Als wir in die Wohnung zurückkehren, ist aufgrund von Platzmangel die Party kurzerhand in unser Zimmer verlegt worden. Weitere spanische und österreichische Austauschstudenten sind hinzugekommen, die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich. Nach einigem Hin und Her beschließen wir dann doch noch zu einer Party im besetzten Haus zu laufen. Was dort alles passiert, erspar ich jetzt mal mir und den Lesern dieses Blogs.

nettes Bäckerehepaar mit Deutschland-Erfahrung; die Vororte Thessalonikis geben ein trostloses Bild ab; ganz anders die Innenstadt; Straßenhunde, ready to attack; Ankunft bei German und seinen WG-Kollegen: ein erinnerungswürdiger Abend, den ich vergessen habe (von links oben nach rechts unten)


11. März: in Thessaloniki

Die ersten 50% des Tages verbringe ich schlafend auf einer Matratze. Minxin ist zwischenzeitlich bereits mit Cecile auf dem Markt einkaufen gewesen, um für das heutige chinesische Festmahl einzukaufen. Irgendwann quäle ich mich aus dem Bett, lasse mich von Andreas zur gestrigen Party briefen, da ich nicht mehr allzu viel davon weiß, und beschließe mit Minxin einen zweiten Versuch zu wagen, etwas Sightseeing in Thessaloniki zu betreiben. Schnell merken wir, dass wir unbewusst wieder dieselbe Strecke Richtung besetztes Haus laufen. Also wieder zurück in die WG. Der Abend verläuft wesentlich disziplinierter, aber nicht weniger amüsant als der vergangene. Minxin kocht für die gesamte WG Hongshaoyu (Fisch mit Sojasauce und Ingwer), Qiezi-Shaorou (gefüllte Aubergine), Hupilajiao (chinesische Paprikaschoten) und Baizhanji (Huhn mit Chilisauce) und es entwickeln sich rasch interessante Gespräche zwischen sechs Menschen aus sechs unterschiedlichen Ländern. Couchsurfing ist und bleibt ein Highlight unserer Tour. So gesehen ist es fast schade, dass wir bereits am nächsten Tag wieder abreisen müssen.

Übrigens: kennt ihr Thessaloniki? Wir nicht.

Dauerregen während unseres Pflichtspaziergangs; ein einsamer Fahrradweg; die Uferpromenade; chinesisches Festmahl powered by Minxin (v.l.n.r.)

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Kommentare: 5
  • #1

    Carolin (Dienstag, 17 März 2015 22:24)

    Grossartig! Sehr lustig! Und jetzt bitte weiter durch Hellas radeln im Sinne der Völkerverständigung!!!

  • #2

    Bernhard (Donnerstag, 19 März 2015 23:19)

    No, I do not know Thessaloniki. But it´s great to follow you on your trip.
    Take care.
    All the best to you - Bernhard

  • #3

    Zhangxiaoling (Freitag, 20 März 2015 21:16)

    怎么东欧这么冷,德国早就不下雪了,而且连续好几天晴空万里啊

  • #4

    zhangxiaoling (Sonntag, 22 März 2015 09:25)

    看到米饭了,真好,还有米饭吃。

  • #5

    Jenny (Freitag, 27 März 2015 22:29)

    Hey ihr Lieben:
    schön, wie das Lebenswege sich kreuzen, gleich ob man mit Auto oder Fahrrad unterwegs ist. Im Jahr 2008 habe ich meinen schönsten Urlaub in Griechenland gehabt, von Thessaloniki sind wir z.B. nach Olymp , Meteora gefahren.

    Liebste Grüße,
    Jenny